CDU Landesvorsitzender Jost de Jager bei der Jungen Union in Neumünster

gepostet von Johan am

Nach tollen kritischen Aufschlägen von JU Landesvorsitzendem Frederik Heinz und Torsten Geerdts spricht CDU-Landesvorsitzender Jost de Jager und bedankt sich erstmal artig für die Unterstützung durch die Junge Union vor und nach der Landtagswahl 2012. Gleichzeitig macht er deutlich, dass der Anspruch der CDU Schleswig-Holstein ist wieder deutlich nach vorn zu gehen. Problem dabei: Man habe keine Zeit für eine Nabelschau, da die Kommunalwahl kommt. Deshalb müssen man mit einer Kommission zügig Ergebnisse erhalten (im Frühjahr 2013).
Wirtschaft- und Finanzen sind abstrakt. Die CDU müsse mehr auf soziale Gerechtigkeit oder Lebensqualität im ländlichen Raum gehen, um plakativer Themen bedienen zu können.
Erneuerung einer Partei wird nicht in 5 Monaten möglich sein. 2 Jahre sollten aber reichen, um die CDU inhaltlich zu erneuern. Kandidaten für den neuen Vorstand müssen dafür aber vor der Wahl deutlich machen, welche Themen sie inhaltlich abdecken und nach vorn bringen wollen.

Manschaftsspiel muss besser werden. Zu viele lehnen sich zurück und warten ab. Darum mehr Energie, mehr Attacke, mehr aktives Alternativen anbieten.
Jost de Jager legt dann schon mal mit der Abteilung Attacke einen vor: Gemeindegebietsreform der Landesregierung gehört vor der Kommunalwahl veröffentlicht und außerdem sei das Konzept ohnehin nicht sinnvoll. Die CDU glaube an die Kommunen vor Ort, die SPD an die Macht der Zentrale.
Zwischen JU und CDU gäbe es Unterschiede. Die Unterstützung der JU für die Klage des SSW sei durch die CDU nicht gewollt. Aber das Resultat, dass man sich jetzt intensiv mit den Unterschieden zwischen SSW und CDU auseinandersetzt sei massiv zu begrüssen (und verweist explizit auf das Interview mit Nicolas Sölter (Kläger gegen 5%-Hürden-Befreiung für den SSW) und Flemming Meyer (SSW) im SHZ.)

Zur klaren Kante gehört auch auf die Regierung zuzugehen. So geschehen beispielsweise bei dem erneuten Angebot zur Fortsetzung des Schulfriedens. Das bedeute auch, dass man Schulstruktur und Schulsystem nicht mehr immer wieder auch im Wahlkampf zur Diskussion stellen kann. Das sei aber nicht schlimm, da man außerhalb der Struktur noch genügend fachliche Themen zur Auseinandersetzung habe. Qualität und Inhalte von Schule müssen stärker in den Fokus als das System.

Insgesamt ein kräftiger Auftritt — dynamischer als ich ihn sonst kannte. Hat mir gut gefallen.