Gesichtserkennung: Machen, was machbar ist?

gepostet von Johan am

Facebook hat eine automatische Gesichtserkennung in der Betaphase:

Nachdem Fotos hochgeladen werden, soll die derzeit meistbesuchte Internetseite des World Wide Web bereits definierte Personen automatisch herausfiltern und sie mit dem richtigen Namen versehen.

Google hat mit dem Photodienst Picasa eine ähnliche Technik für die eigenen Bilder zur Verfügung gestellt. Aus einem Stapel an Photos wirft Picasa einem alle Bilder mit der selben Person vor und man muss nur noch den Namen eingeben.Die Technik zur Gesichtserkennung ist also da. Wer Google und die Veröffentlichungszyklen kennt, der darf mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es (für Google-Maßstäbe) kein Problem sein dürfte ein solches Feature für die Bildsuche zu launchen. Google kennt die meisten Bilder im Netz, hat umfangreiche Filtermöglichkeiten nicht nur auf Basis des Umgebungstextes, sondern auch auf Basis des Bildinhalts (man schaue sich nur die Power von Google Goggles an). Was Google davon abhält das auf Gesichter anzuwenden sind die (berechtigten) Bedenken zum Datenschutz.

Die Frage die mich seit einiger Zeit umtreibt: Wenn Google es heute schon könnte und es nur eine Frage der Zeit ist, bis ein anderes Unternehmen diesen Dienst anbieten kann (auf irgendwelchen Servern in wenig angreifbaren Ländern, aber weltweit zugänglich).

Datenschutz ist ein wichtiges Thema, aber es ist absehbar, dass die Macht des Möglichen den Datenschutz in der heutigen Form außer Kraft setzen wird. Wenn also die normative Kraft des Faktischen zuschlagen wird, warum dann nicht heute schon den Nutzen nutzen?

P.s.: Die Frage ist ernst gemeint.

[Nachtrag:] Man möge auch diese Artikel lesen, die den Gedanken weiter spinnen, etwas mehr sprachliche Power haben und nicht so indifferent sind, wie mein Geschwurbel:

Kommentare

  1. Pingback: Gesichtserkennung: Normen vs. normative Kraft des Faktischen - Stecki's Blog