Wo wir gerade bei Stegner waren…
gepostet von Johan am
Ich wollte eigentlich nichts dazu schreiben, aber nachdem ich jetzt das dritte mal den aktuellen Rundbrief „pROTokoll“ [PDF] von SPD-SH-Chef Ralf Stegner an die SPD gelesen hab bleibt einem nichts anderes übrig.
[�]Gerade in Schleswig-Holstein sind wir mit unseren Themen Aufstieg durch Bildung, längeres gemeinsames Lernen und unseren großen Erfolg mit dem Aufbau von Gemeinschaftsschulen überall im Land in einer sehr guten Position. Darüber hinaus haben wir mit unserer klaren Position zum Thema faire Mindestlöhne, zur Tariftreue und zu der Vorstellung, dass man von seiner Arbeit nicht nur leben können muss, sondern auch die Menschen, die den Aufschwung erarbeitet haben, nachher noch fair beteiligt werden. Genauso gute Ausgangspositionen wie mit unserer Haltung zu einer sozialen Politik für Kinder und Familien oder mit unseren Vorstellungen für eine nachhaltige Klima- und Energiepolitik, die ohne Atomstrom auskommt.
Das alles über Schulden finanziert,die die Kinder dann zurückzahlen können und über Zinsen, die den Handlungsspielraum immer weiter einengen. Die mangelnde Sparbereitschaft der SPD wird dieses Jahr sicherlich nochmal Thema werden. Ach ja, das mit den Zinsen zählt ja nicht. Zumindest die SPD Ostholstein möchte die ja abschaffen…
Mit einem solchen Profil können wir selbstbewusst in die Kommunalwahlen gehen und werden es schaffen, nicht nur der Union eine deutliche Niederlage zuzufügen (die ja immerhin von über 50 % der Stimmen kommt), sondern auch an vielen Orten im Land wieder stärkste Kraft zu werden.
Was soll dieser Quatsch mit dem ständigen Vergleich der Ergebnisse mit denen der letzten Wahl? Solche historische Betrachtungen sind doch völlig überflüssig. Bin ich eigentlich der einzige in der Politik, der sich für die operativen, nach einer Wahl zu treffenden Entscheidungen nicht dafür interessiert, ob das Ergebnis besser oder schlechter als beim letzten Mal? Diese Vergleiche haben doch bloß einen Wert für die weitere interne strategische Ausrichtung der Partei und die Wahl der Themen, die man in die Öffentlichkeit stellt. Nicht aber für die aktuell in der Fraktion zu treffenden Entscheidungen…
Außerdem ist das Ergebnis von 2003 nicht repräsentativ für die Wahlentscheidungen in den Kommunen. Jeder weiß, dass das außerordentlich gute Ergebnis der CDU allein aufgrund der Abneigung gegenüber der Schröder-Politik damals zustande kam und wenig mit der eigentlich konkret zu treffenden Entscheidung zu tun hatte. Wenn müsste man das Ergebnis der Wahl von 1998 als Maßstab ansetzen…
Insofern haben wir überhaupt gar keinen
Grund, nach anderen zu schielen.
Ne klar, darum geht es ja in erster Linie darum, dass die CDU (immerhin Koalitionspartner in Land und Bund und für Landes- und Bundespolitik genauso verantwortlich wie die gemeinsam verantwortlich mit der SPD) schlechter abschneiden wird als 2003.
Wir sollten auch aus der Vergangenheit lernen, dass über Koalitionen die Wählerinnen und Wähler entscheiden und insofern, da man sich ja kein neues Volk wählen kann, man vor Wahlen mit klaren Positionen antritt und nach Wahlen mit all denjenigen redet, mit denen man reden muss (außer
mit Nazis), um möglichst viel von eigenen Positionen durchsetzen zu können.
Ne ist klar. Es gibt ja nur am Rechten Rand Verfassungsfeinde. Ich dachte der ehemalige Verfassungsminister Schleswig-Holsteins hätte seinen letzten Verfassungsschutzbericht gelesen. IMmerhin hat er ihn ja der Presse vorgestellt… Scheint aber nicht notwendig zu sein. Aber bei Jemandem, der es schafft sich um über 1 Milliarde EURO zu verrechnen wundert mich sowieso nichts mehr.
Die Formulierung schließt übrigens nicht nur die Linke nicht von Verhandlungen aus. Da weder NPD, noch Reps oder DVU derzeit nicht im Parlament sitzen gilt es offensichtlich auch für Parteien wie die KPD. Ohne Worte.
Dabei brauchen wir überhaupt keine Belehrungen anderer Parteien.[…]
Siehe oben.
[�]Auch wer, wie Union und FDP, mit der rechtspopulistischen Schill-Partei in Hamburg koaliert hat, hat jedes Anrecht verloren, die SPD anzugreifen, wenn diese sich Gedanken darüber macht, was möglicherweise zu tun ist, wenn eine sich verweigernde FDP in Hessen naheliegendere und wünschenswertere Bündnisse unmöglich macht.[�]
Zur FDP wurde alles gesagt. Ernsthafte Angebote der zweitstärksten Partei bei den hessischen Landtagswahlen an die FDP hat es nicht gegeben.
Zu Schill: Ich würde der Argumentation sofort folgen, wenn Ole von Beust damals eine Koalition mit der Schill-Partei ausgeschlossen hätte. Doch im Gegenteil: Die Wähler der CDU wussten genau, wen sie eventuell mitwählen, wenn sie der CDU ihre Stimme geben. Das war in Hessen ein bisschen anders…