Stalker-Siedlung in Ahrensburg?

gepostet von Johan am

Wer Ahrensburg kennt, der weiß, dass es unterschiedlichste Gegenden gibt. Einzel-, Villen- oder Hochhausviertel, wir haben sie alle. Natürlich in anderen Größenordnungen als größere Städte, schon klar.

Zu einem der weniger attraktiven, dafür aber sehr gut gelegenen und trotzdem halbwegs günstigen Quartiere gehört das Gebiet zwischen Hermann-Löns-Straße und Gerhard-Hauptmannstraße. Viele der Häuser wurden mit Geldern des Marshall-Plans errichtet. Einzelne Wohnungen sollen nicht mehr als 18qm groß sein. Wohnqualität auf höchstem Niveau sieht anders aus. Wobei natürlich niemand etwas dafür kann. Die Häuser sind einfach für einen anderen Standard gebaut.

Die NeueLübecker, der die Häuser gehören möchte umfangreich sanieren. Wobei abreißen und neubauen es wohl eher trifft. Um diese Investitionen durchziehen zu können braucht sie die Möglichkeit mindestens zwei zusätzliche Häuser zu bauen. Schließlich müssen die Menschen während der Umbauphase irgendwo wohnen und zwei Umzüge innerhalb hoffentlich kurzer Zeit müssen ja nicht sein.

Im Bauausschuss am Mittwoch wurde darüber beraten. Wie innerhalb der CDU verabredet hat meine Fraktion einen Antrag eingebracht, der eine Beschränkung der Verdichtung (der zusätzlichen Häuser/Wohneinheiten) vorsieht. So wäre ein „umquartieren“ um die zu renovierenden Häuser frei zu bekommen sicherlich möglich, es würde aber keine weitere massive Verdichtung möglich sein, wie die Neue Lübecker sie eigentlich beantragt hat. Diese möchte nämlich auf das Gebiet eineinhalb mal so viel Bebauung platzieren, wie derzeit existiert.

Damit man sich eine Vorstellung davon machen kann, was das bedeutet hier einmal ein Screenshot der Satellitenkarte von map24.de des betreffenden Gebietes. Man addiere 50% zusätzliche Bebauung. Von Grünstreifen bleibt dann nicht viel übrig…

Hermann-Löns-Straße Satellitenbild maps.google.de

Die Ahrensburger Zeitung schreibt im betreffenden Artikel der heutigen Ausgabe:

Die SPD stimmte diesem CDU-Antrag nicht zu. „Der Planer muss doch auch die Chance haben, etwas zu entwickeln. Wie soll ein Sanierungskonzept innerhalb eines bestehenden Wohngebiets bei solch restriktiven Auflagen funktionieren?“, argumentierte Rolf Griesenberg.

Nur: Warum sollten wir den Planern nicht schon mit auf den Weg geben, dass wir hier nur eine möglichst geringe weitere Verdichtung zulassen wollen? Sonst kommt der Planer an mit Planungen, die für uns als Stadt Ahrensburg völlig unhaltbar sind, weil sie diesem Gebiet weiteren Schaden hinzufügen…