Endzeitstimmung bei Stegner?

gepostet von Johan am

Nach dem Ergebnis bei der Wahl zum Vorsitzenden seiner Fraktion gestern ist heute der Blätterwald voll mit Schlagzeilen a’la „Ohrfeige für Stegner“ oder „Blamage“. Nun ja, Demokratie hat was mit wählen zu tun und jeder, der sich für ein Mandat zur Verfügung stellt muss damit rechnen in schlechtes Ergebnis zu bekommen, oder garnicht gewählt zu werden. Und er muss sich überlegen, ob das ihm gegebene Vertrauen ausreicht, oder nicht. Diese Grenze liegt bei mir ohne Gegenkandidat bei 70%. Bei richtig wichtigen Posten würde ich aber sicher andere Maßstäbe anlegen wollen. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Genauso, wie man persönlich mit Enthaltungen oder ungültigen Stimmen umgeht. Also potenziellen Wählern, die sich in der Regel auf Grund eines fehlenden Gegenkandidaten gegen eine destruktive Nein-Stimme und für eine Verlegenheitsvariante der Nein-Stimme entschieden haben, um der Partei nicht zu schaden.

Wie auch immer. Der Blätterwald hat recht, wenn er feststellt, dass Ralf Stegner als Spitzenkandidat für die nächste Landtagswahl beschädigt ist. Schon wird wieder Ute Erdsiek-Rave als potenzielle Alternative aus dem Hut gezaubert.

Entsprechend zerknirscht reagiert Ralf Stegner in den Interviews. Hier mal exemplarisch ein paar Antworten aus einem Interview der Lübecker Nachrichten mit dem neuen Fraktionsvorsitzenden Stegner:

Lübecker Nachrichten: Herr Stegner, nur 20 Stimmen. Enttäuscht?
Ralf Stegner: Dass ich nicht begeistert bin, ist wahr. Aber dafür gibt’s jetzt Steigerungsmöglichkeiten.

LN: Sie haben vor der Wahl erklärt, eine Zahl im Kopf zu haben, ab der sie das Amt nicht annehmen.
Stegner: Die bleibt auch in meinem Kopf.

LN: Die lag also unter 20?
Stegner: Kein Kommentar.

[…]

LN: Also 2010.
Stegner: Das haben wir ja nicht alleine in der Hand.

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