Jusos entdecken die Marktwirtschaft

gepostet von Johan am

Die Jusos Stormarn bieten eine Diskussionsveranstaltung an.
Thema:

Die MAchenschaften der globalen Unternehmen

In der Beschreibung der Veranstaltung heißt es:

Wir wollen an diesem Abend über veschiedene Unternehmen reden, aufklären und ihre Politik betrachten und dabei der Frage nachgehen, ob ein Boykott von bestimmten Markenartikeln oder Fair Trade eine Lösung sein kann.

Glückwunsch!Auch wenn die Jusos wieder ein Thema von der pessimistischen Seite beleuchten, so haben sie mit ihrer Fragestellung recht! Für eine funktionierende Marktwirtschaft ist es notwendig, dass der Konsument sich seiner Macht bewusst ist. Der Konsument kann durch seinen Konsum nicht nur seinen qualitativen und preislichen Vorlieben Ausdruck verleihen, sondern auch seine Ansprüche an die ethischen und moralischen Standards des Produzenten.

Nicht umsonst werden Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship für viele Unternehmen immer wichtiger, sie werden sich ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft bewusst, nicht zuletzt durch ihre monetären Interessen. Sicherlich gibt es überall auch schwarze Schafe, aber der Konsument hat die Möglichkeit hier Einfluss zu nehmen. Wenn er es nicht tut so ist dies auch Ausdruck seiner Haltung. Wenn er die Produkte dennoch kauft, so kann ihm dieses Thema nicht so wichtig sein.

Über allem steht allerdings die Transparenz. Der Markt, seine Produkte und deren Produktionsweisen müssen transparent sein. An dieser Stelle können auch politische Jugendorganisationen ihren Einfluss geltend machen.

Kommentare

  1. Stecki

    Man kann gar nicht häufig genug betonen, daß der mündige Konsument (und zwar jeder Einzelne) durch sein Verhalten (zB kritische Fragen an Unternehmen, Produktfeedback etc) und seine Kaufentscheidung auch darüber mitentscheidet, wie sich die Anbieter verhalten (und zwar in jeder Hinsicht). Kein Anbieter kann in einem funktionierenden Wettbewerb an den Konsumenten vorbeiagieren.

    Und in der Tat ist Transparenz dafür die Grundlage. Aber ebenso muß der Verbraucher die zur Verfügung stehenden Informationen kritisch betrachten und hinterfragen. Allzuoft bekomme ich beispielsweise Serienmails, die gegen einzelne Produkte oder Unternehmen geradezu hetzen. Und viele (offenbar naive/gutgläubige) Mitmenschen leiten solche Mails dann vollkommen ungeprüft an ihre Bekannten weiter. Es ist also wichtig, daß alle Beteiligten verantwortlich mit solchen Dingen umgehen und die erforderliche Sorgfalt an den Tag legen. Ob das bei den Jusos gegeben sein wird, darf jedenfalls angesichts des latent vorverurteilenden Titels der Veranstaltung bezeifelt werden.

    Was ich aber noch loswerden wollte: Es wäre schön, wenn (nicht nur) die Jusos auch begreifen würden, daß man bei seiner Kaufentscheidung auch immer berücksichtigen sollte, welche Strukturen man stärkt/schwächt und wo die Kaufkraft hingeht – und zwar nicht nur mit Blick auf die Produktionsweisen, sondern auch auf die Frage, wo es zB Arbeitsplätze erhält. Ein billigeres Produkt aus dem Ausland kann sonst – ganzheitlich betrachtet – teuer werden, weil hier die Arbeitsplätze flöten gehen usw…das nur mal so als kurze Anmerkung…

  2. Johan

    Hatte bisher nicht geantwortet, weil ich Deine Auffassung zu fast 100% teile. Gerade bin ich aber bei Thomas Pleil auf einen Artikel gestoßen, der ein paar Zahlen zusätzlich liefert. Lesetipp!