Malte plättet Delingsdorf
gepostet von Johan am
In Schleswig-Holstein ist es seit Mitte des Jahres möglich die Ortsschilder zweisprachig aufzustellen in Hoch- und Niederdeutsch. An der Westküste war das bei mehrheitlich von der friesischen Minderheit bewohnten Ort schon vorher möglich (logischerweise auf Friesisch und Hochdeutsch).
Die JUNGE UNION Schleswig-Holstein setzt sich schon seit ein paar Jahren dafür ein. Auf eine Initiative der Stormarner hin, die von Malte besonders überredet motiviert wurden.
Hier vor Ort merktman deutlich, dass sich in einigen Orten eine breite Debatte über diese Ortsschilder und das Plattdeutsche allgemein breit macht. Für Ahrensburg gibt es da meiner Meinung nach wenig Handlungsbedarf. Unter Ahrensburg nochmal Ahrensborg aufs Schild zu schreiben finde ich ein wenig albern. Bei Ahrensfelde sieht das schon wieder anders aus: Ahrensfellen oder Ahrensfell schlagen die Plattdeutsch – Experten in einer Liste laut Ahrensburger Zeitung vor.
Auf jeden Fall führt die Debatte über die Ortsschilder bei vielen Ein- oder Anwohnern zu einer Renaissance des Plattdeutschen. So hat Delingsdorf jetzt auch eine Plattdeutsche Homepage (an der Malte nicht unbeteiligt war), die der Kreis in Rekordzeit verlinkt hat. Die Internetredaktion des Kreises ist wirklich ein Hammer. (Mal als lobende Randerwähnung, denn wenn man sich Seiten anderer Kreise ansieht kann das auch ganz anders aussehen.)
Was meine Plattdeutsch-Parliererei angeht: Mir geht es ähnlich wie Malte. Das verstehen ist nicht das Problem, selbst als Zugezogener. Schließlich gibt es ordentliche Verwandschaften zwischen dem Bremer (da halbwegs wenig), dem Mecklenburger und dem Holsteiner Platt. Im Gegensatz zum Stormarner Landrat Klaus Plöger finde ich das Holsteiner Platt übrigens schöner als das Hamburger, aber das ist ja Geschmackssache. Zuhören ist kein Problem. Weder während des Wahlkampfs zur Landtagswahl als Chauffeur der Wahlkampfsprecherin für den Sozialbereich Maria Flachsbarth noch bei auf Plattdeutsch geführten Debatten auf dem Landesparteitag zur Kreisgebiets Verwaltungsstrukturreform hab ich Probleme zu folgen.
Mit dem Platt sprechen ist das aber so eine Sache. Neben der Problematik die richtigen Ausdrücke parat zu haben und den Satz zusammen zu basteln ist es immer wieder erstaunlich was für üble Fehler sich einschleichen. Hinzu kommt, dass ich beim Plattdeutsch sprechen laut eines Kreistagskollegen aus Ahrensburg angeblich klinge wie Walter Moers‘ „Werner“. Und das hat ja eigentlich erstmal nichts mit Plattdeutsch zu tun…