Wertschätzung?
gepostet von Johan am
Wenn man eine halbwegs brauchbare Position in einer Partei hat bekommt man eine Menge automatisierte Glückwünsche zum Geburtstag oder anderen besonderen Ereignissen. Die Unterschiede sind groß. Mancher Politiker hat bloß ein Standardschreiben, andere haben mehrere und vor allem auch jedes Jahr andere. Es ist schon sehr cool, zu sehen, dass manches Schreiben zum dritten Mal in Folge in der gleichen Form eingegangen ist 😉
Ichhabe tolle Glückwünsche erhalten gestern. Der Landrat hat mal wieder per Hand seine Karte geschrieben und bemalt und sich sehr herzlich für die Zusammenarbeit bedankt. Dieses Schreiben ist jedes Jahr wieder ein Highlight!
Dieses mal mit weniger grafischer Anstrengung, aber dennoch wieder ordentlich kreativ:
Ich gehe mal davon aus, dass Klaus Plöger kein Problem damit hat, wenn ich seine Deko hier poste. Sein Text unter dieser „Graphik“ war wieder sehr motivierend weiter im Kreis Politik zu machen. Danke dafür!
Andere machen sich das einfacher. Der Kreisvorsitzende der Partei hat unter ein Standardschreiben in der „Duz“-Fassung einen netten persönlich Gruß gesetzt. Der Bundestagsabgeordnete (nein, nicht der des Wahlkreises 10, der übt sich in aristokratischer Zurückhaltung 😛 ) hat auch die Du-Version des Standardschreibens genutzt. Die Kreispräsidentin hat auch ein Standardschreiben genutzt. Allerdings die „Sie“-Version. Genau wie der Finanzminister.
Wie üblich ähneln sich die Texte zwangsläufig. Mancher fügt ein Zitat ein, das mehr oder weniger frisch daherkommt. Einer schreibt eher einen politischen Dank, andere schreiben eher was Persönliches. Allerdings ist eines echt auffällig. Wenn man ein Schreiben bekommt, das mit einer netten Karte daherkommt, auf guten Papier gedruckt ist, aber dann folgenden Text enthält kann man sich das Ganze echt sparen:
Im Namen XXX – aber auch persönlich – gratuliere ich herzlich zum Geburtstag und wünsche alles erdenklich Gute. YYY
Ganz ehrlich, ein Glückwunsch ohne Anrede, ohne Ansprache, damit er sowohl für „Du“, als auch für „Sie“ nutzbar ist kann man sich wirklich sparen. Das ist rausgeschmissenes Geld.
Conclusio:
Wenn Du irgendwann in einer Position bist, in der Du Glückwünsche rausschicken musst:
- Nimm Dir die Zeit persönlich zu formulieren.
- Versuche handschriftlich zu schreiben, selbst, wenn Dir das nicht liegt.
- Wenn Du standartisierte Schreiben verwendest formuliere unterschiedliche an unterschiedliche Empfängerkreise. Versuche wenigstens einen persönlichen Satz drunter zu schreiben.
- Variiere den Brief jährlich!!!
- Wenn Du Dir diesen Aufwand nicht machen willst, dann spare Dir die Glückwunschschreiben komplett. Halbherzige herzliche Glückwünsche sind absolut kontraproduktiv. Wenn man dem Schreiben schon ansieht, dass es eine Pflichtübung ist, dann geht der positive Eindruck komplett verloren!
[Nachtrag: 16:40] Wer mir doch noch ein Geschenk machen will findet vielleicht hier eine Idee 😛