große Freude heute. Im Iran gibt es eine TV-Serie, die sich mit dem Holocaust auseinander setzt. Das staatliche Fernsehen strahlt offensichtlich seit April erfolgreich die fiktive Geschichte eines iranischen Botschaftsmitarbeiters in Paris aus, der 1940 Pässe an Juden ausstellt um ihnen eine Ausreise zu ermöglichen. Das diese Serie im Land des Holocaust-Leugners Ahmadinedschad ausgestrahlt werden darf und von der Bevölkerung anscheinend mit großem Interesse aufgenommen wird ist eine riesen Sache finde ich.
„Die Interpretation des „Wall Street Journals“ greift viel zu kurz. Um das zu erkennen, muss man allerdings wissen, dass sich hinter der exotischen Fassade des Quotenhits eine unter Holocaust-Leugnern weitverbreitete These verbirgt. Danach hätten jüdische Zionisten mit Adolf Hitler kollaboriert, um ihren Wunsch nach der Gründung eines jüdischen Staats zu verwirklichen. Dabei hätten sie sogar viele Gleichgesinnte kaltblütig ermordet, vor allem diejenigen, die sich gegen die politischen Ambitionen der zionistischen Bewegung gestellt hätten. Und tatsächlich: Dieser Aspekt wird in „Breite: Null Grad“ immer wieder hervorgehoben – viel stärker als die Judenvernichtung durch die Nazis.
So wird bereits vor seiner Abreise nach Frankreich das Leben des Hauptprotagonisten Habib in Teheran geschildert, unter anderem im Zusammenhang mit einem Mordfall. Ein iranischer Rabbiner, der der Emigration der Juden nach Palästina kritisch gegenübersteht, wird getötet – von Zionisten. Auch der Onkel der jüdischen Studentin Sara erlebt das gleiche Schicksal. Der plumpe Plot: Der pensionierte Geschichtsprofessor ist in Besitz von Dokumenten, die die geheimen Verbindungen zwischen dem jüdischen Weltverband und den Nationalsozialisten dokumentieren.“
Mit dieser Serie wird der Antisemitismus weiter befeuert. „große Freude heute“?
offensichtlich keine Freude. Hatte mich nur auf zwei andere Quellen bezogen. Man sollte auch nicht immer so leichtgläubig sein. Vor allem bei staatlich kontrollierten Medien.