Gehen wir zu mir oder zu Dir?
gepostet von Johan am
Diese Frage diskutieren gerade zwei aus, die sich inzwischen nicht mehr so lieb haben dürften, obwohl sie noch vor einiger Zeit dicke (Partei-) Freunde waren. Der eine hat sogar seinen Platz im Bundestag geräumt, damit der andere nachrücken konnte. Wer in den letzten Wochen einmal einen Artikel in diesem Blog gelesen hat weiß um wen es geht: Graf Carl-Eduard von Bismarck. Der Abgeordnete des Bundestags für den Wahlkreis 10 hat bei Bürgern und Parteifreunden für Unmut gesorgt (Politikerdeutsch für verschissen), weil er in der Weltgeschichte rumgeeiert ist, anstatt Weltgeschichte zu schreiben. Anstatt im Wahlkreis die Politik transparent zu machen und im Bundestag weise Beschlüsse zum Wohle der Bürger zu fällen war er in Amerika, auf Empfängen und �Society-Events�. Angeblich soll er sogar ein neues Hobby haben: Motorradfahren.
Offiziell ist er wegen eines Rückenleidens krankgeschrieben. Ab dem 09.06.2007 wollte er eigentlich wieder voll und ganz für Bürger und Partei da sein. Offensichtlich verzögert sich das Ganze ein wenig. Peter-Harry Carstensen wollte als Landesvorsitzender mit Calle ein Gespräch führen, Motto: �Was war wirklich mit Dir los?� Und außerdem wollte er Calle mal informieren, was so in den letzten Jahren in der Politik passiert ist, damit er auch keine Probleme hat gleich richtig einzusteigen. Wie nach einer Babypause, wo man ja auch erstmal nachschauen muss, was man denn so an technischer Entwicklung und Veränderungen verpasst hat.
Diese Geste von Peter-Harry fand Calle so nett, dass er Peter-Harry einen Brief geschrieben hat. �Lieber Peter Harry� – hat er geschrieben � �Lieber Peter-Harry, da Du so nett zu mir bist und ich Dich einige Zeit im Stich gelassen habe wollte ich Dich fragen, ob wir uns nicht auf meinem Schloß in Friedrichsruh treffen wollen. Ich mach uns dann den Kamin an und wir trinken gemütlich ein Bierchen. Ist doch viel netter als so ein hässliches Sitzungszimmer in Kiel.�. Solche Briefe hat Calle in seiner politischen Karriere schon öfter geschrieben, nämlich immer dann, wenn seine politische Karriere mal wieder auf dem Spiel stand. Dann wurden alle Parteifreunde auf sein Schloss oder in seine Jagdhütte eingeladen und Calle hat einen ausgegeben, den Mann von Welt gespielt.
Ohne solche Feiern wäre er gar nicht aufgestellt worden. Ich hab ihn bei der Aufstellung nicht gewählt. Bin ja auch nicht auf die Parties gegangen. Leider war ich aber auch nicht so konsequent, wie andere, keinen Wahlkampf für ihn zu machen. Aber man ist ja jung und darf Fehler machen. Ich habe gedacht, dass er sein Wort halten wird, sich nicht wieder eine Zeit lang hängen lassen wird. Immerhin im Wahlkampf (zumindest gegen Ende) war er ja auch sehr aktiv�
Hinter diesem Brief steht ein ganz klares Kalkül: wer zu wem geht hat eine ordentlich Wirkung nach außen. Wie sieht denn das aus, wenn Calle einen Einlauf bekommen soll und einen Gang nach Canossa (Kiel) im Büßergewand antreten soll und der Papst kommt auf einmal zu ihm ins Wohnzimmer als wäre er der Bittsteller. Das wäre ein fettes Tor zum Ausgleich für Calle. Darum war ich sehr erfreut, dass Daniel Günther (Landesgeschäftsführer der CDU) und Peter-Harry gleich erklärt haben, dass der Hase so nicht läuft und Calle gefälligst möglichst gestern seinen Hintern nach Kiel schwingen soll.
Allerdings ist es schon merkwürdig, das sei hier auch gesagt, wie ein nichtöffentliches Schreiben öffentlich dementiert wird.
Wir werden sehen was passiert.